Amy J. und ihr Sohn Tyler

Kindesentzug als Folge behördlicher Überreaktion in Norwegen

CitizenGo startet Petition für Amy J. und Tyler

 

Eine von CitizenGo gestartete online Petition zu einem Fall von Kindesentzug in Norwegen erreichte in nur wenigen Tagen mehrere tausend Unterschriften. Der Hintergrund zu dieser Petition: im Juli 2013 verlor die in Norwegen lebende Amerikanerin Amy J. ihren Sohn Tyler durch Kindesentzug an die norwegische Kinderschutzbehörde „Barnevernet“. Tyler war damals gerade mal 19 Monate alt.

 

Der Mutter wurde vorgeworfen, Tyler immer noch zu stillen. Weiter wurde ihr mitgeteilt, dass der Junge bei gewogenen 9,6 kg Untergewicht habe, und dass er eigentlich 10 kg wiegen müsse. Dabei sind 9,6 kg gemäß anerkannter Gewichtstabellen ein völlig normales Gewicht für ein 19 Monate altes Kind. Nach dem Kindesentzug hatten Amy und der norwegische Vater Kevin M. zunächst noch gelegentliches Besuchsrecht. Da Amy Amerikanische Staatsbürgerin ist, bestand für die Behörden jedoch erhöhtes Entführungsrisiko, und so wurde beiden das Eltern- und Besuchsrecht entzogen.

 

Steven Bennett von der österreichischen Bürgerinitiative „Step up 4 Children’s Rights“ meint dazu: „Wir lernten Amy kennen, nachdem sie in Norwegen alle juristischen Instanzen vergeblich durchlaufen hatte. Aus den Gerichtsakten geht hervor, dass die norwegische Kinderschutzbehörde in erster Linie um die Kontrolle über das Kind und weniger um das Kindeswohl besorgt war. Das Hauptargument für den Entzug der Elternrechte war in allen Gerichtsverhandlungen immer die amerikanische Staatsbürgerschaft und das damit verbundene vermeintliche Entführungsrisiko.“

 

Um Amy zu unterstützen, zog die Bürgerinitiative eine renommierte christliche Anwaltsvereinigung zu Rate, welche die Gerichtsakten eingehend prüfte und Amy half, den Fall beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte einzureichen. Der Bericht dieser Anwaltsvereinigung ist nun auch Grundlage der neuen Petition von CitizenGo. Diese Internetplattform möchte nach eigenen Angaben „das Leben, die Familie und die Freiheit auf eine effektive Art durch Online-Petitionen und Aktionen verteidigen und fördern.“ Eduard Pröls, Leiter der deutschsprachigen Kampagnen von CitizenGO, betont, dass im Fall von Amy J. eine behördliche Überreaktion stattgefunden hat. „Für einen Kindesentzug müssen aber zunächst triftige Gründe wie z.B. häusliche Gewalt vorliegen“, so Pröls weiter.

 

Die Petition richtet sich an die neu gewählte norwegische Ministerin für Kinder und Gleichberechtigung, Linda Hofstad Helleland. „Wir hoffen, dass der Fall dadurch in Norwegen auf Regierungsebene thematisiert und auch international wahrgenommen wird, und dass vor allem Amy ihren Sohn zurück bekommt“, fügt Eduard Pröls hinzu. Die Petition ist in Englischer und Deutscher Sprache verfügbar.

 

Links: